Neues Nikon AF-P DX Zoom Nikkor 10-20mm f/4,5-5,6G VR.

Hallo

Heute melde ich mich doch noch einmal mit einem neuen Objektiv. Nicht nur neu für mich, sondern auch recht neu im Nikon Programm ist das Nikon AF-P DX Zoom Nikkor 10-20mm f/4,5-5,6G VR. Ein superleichtes, superkleines, superschnelles und auch super stabilisiertes, Super oder besser Ultra - Weitwinkel Zoom - Objektiv. Super ist auch der Preis, der nämlich mit deutlich unter 400,- Euro für Nikon Verhältnisse mehr als moderat ausfällt. Otto.de hatte es kurz, aus welchen Gründen auch immer, nochmals rund 65,- Euro günstiger als andere im Vorbestell - Angebot, also schlug ich dort zu.

Der Grund dafür, daß ich es haben wollte ist einfach. Ich habe ja im Grunde bereits alle Gründe oben genannt. Es ist sehr klein und sehr leicht, was es sehr sehr gut zur ebenfalls kleinen und leichten Nikon D3300 passen läßt. Zudem hat es als eines unter ganz wenigen in dem Weitwinkelbereich einen Stabilisator und vor allem den sauschnellen und nahezu unhörbaren AF-P mit Schrittmotor. Alles Superlative, die den ohnehin schon moderaten Preis nochmals sehr positiv relativieren. 

Natürlich gibt es wo es Licht gibt auch Schatten. Ich habe es gestern erst bekommen und konnte aus Zeitmangel erst einmal bloß einige Testfotos vom Balkon aus machen und bei dem heutigen Mistwetter mal gar keine. Woanders laß ich aber bereits, daß es im Randbereich zu CA neigt und so konnte ich welche in einer Ecke entdecken. Und die auch recht ausgeprägt.
Außerdem hat es halt das von mir eigentlich verpönte Plastikbajonett. Tja, aber leider gibt es das Kleine bloß so wie es ist, also was soll man machen?

Die Verarbeitung sowie das Design, halten sich ganz nah am AF-P DX 18-55mm VR. Im Gegensatz zu diesem, kommt das 10-20 allerdings mitsamt originaler Gegenlichtblende, Stoffbeutel und ordentlichem Bajonettdeckel, statt des weißen Notdeckels des Kitglases.

Die Verarbeitung ist sehr gut, das muß man sagen. Zwar Plastik wo man hinschaut, aber sehr sehr ordentlich verarbeiteter Kunststoff. Man hat nicht mehr das etwas windige Gefühl wie bei den Kit Glas Modellen 18-55, 18-55 II und 18-55 VR. Erst ab dem 18-55 VR II war ich auch von der Verarbeitung überzeugt, die sich mit dem AF-P meiner Meinung nach noch einmal steigerte.
Der Zoomring geht hakelfrei und samtig, seine Gummierung liegt auf angenehm hohem Niveau und ist super griffig. Der AF-P ist wieder so was von schnell, das muß man erlebt haben. Wie beim AF-P 18-55 ertappe ich mich dabei, unnötig mehrmals zu fokussieren, weil man einfach nicht mitbekommt, daß das schon geschah. So schnell und fast unhörbar leise geht das und bei 10-20mm sieht man es nicht so flott, weil ja alles eher winzig klein ist. Man muß sich daher auf den AF verlassen (können).
Manuelles fokussieren geht über den schmalen elektronischen Fokussiering vorne hinter der Fassung des Frontglases, genau wie beim Kit Glas. Das ist allerdings ein eher mühsames Unterfangen, weil die Details ja wie erwähnt im Super Weitwinkel sehr klein sind. Wenn man sich auf die grüne Anzeige im Sucher verlassen möchte, kann man daher auch gleich beim AF-P bleiben. Und gerade im Weitwinkelbereich ist der Schärfebereich schon bei Offenblende so groß, daß man sich schon eher anstrengen muß etwas unscharf zu bekommen.
Das rasend schnell bezieht sich übrigens auf den AF beim Blick durch den Sucher. Im LiveView ist man zwar schneller als mit allen anderen bisherigen AF Antrieben und vor allem sehr sehr leise, aber man sieht den Fokussiervorgang immer noch deutlich. Die Vorteile hier liegen beim Filmen und damit bei fast lautlosem AF während Filmaufnahmen. Ich jedoch, filme eigentlich gar nicht und freue mich über einen superschnellen AF-P beim Blick durch den Sucher.

So, hier die bei mir ja obligatorischen Fotos des Objektives. Man bekommt genau das, wobei ich den Beutel in der OVP beließ:



Jedem einigermaßen Kundigen fällt sofort die sehr große Ähnlichkeit zum kleinsten Kit Glas auf. Den silbernen Zierstreifen hat man sich löblicherweise gespart, die ist beim Kit nämlich bloß aufgeklebt:

Von vorne stellen 72mm statt 55mm Filtermaß einen sehr großen Unterschied dar:

Kurz von hinten das leider unnötig verbaute Plastikbajonett. Ich könnte hier auch Kunststoff schreiben, aber das fände ich schon zu nett. Es ist halt schnödes Hartplastik:

Es zoomt deutlich weniger aus als das Kitglas, welches ja bekanntlich bloß im verriegelten Zustand wirklich kompakt ist. Und verriegelt werden muß das 10-20mm auch nicht:

Die Streulichtblende ist wegen des Weitwinkels natürlich deutlich breiter als die (originalgetreue Nonameblende) des Kitglases:


Immer wieder habe ich die sehr kompakten Maße meines Sigma 12-24mm f/4,5-5,6 II DG HSM für FX betont. Im Vergleich sieht man den Zwergenwuchs des Nikkores für DX. Und dabei ist das Sigma meines Wissens nach momentan schon das kleinste erhältliche Weitwinkel Zoom für das digitale Vollformat. Es ist auch so schwer wie es aussieht, wo das 10-20mm vergleichsweise mal fast gar nichts wiegt:

Maße und Gewicht lassen es ideal erscheinen für die D3300/3400 und natürlich auch moderne Kameras der D5xxx'er Serie. Es ist wirklich unauffällig und sehr angenehm an der Kamera:




Hier erste Probefotos von gestern, die aber keinesfalls als Beispielbilder gelten sollten. Bis auf den Ausschnitt am Ende, sind alle JPEG direkt aus der Kamera geholt und hier absolut unbearbeitet hochgeladen worden (wobei ich nicht weiß was die Blog Software damit macht).

10mm f/4,5:

Nahbereich offen bei 20 und 10mm:


Nahbereich jeweils an der Naheinstellgrenze, bei 10mm Brennweite und Offenblende f/4,5:






10mm einmal offen bei f/4,5 und einmal bei in der Landschaft eher üblichen f/8. Die Vignettierung finde ich offen vernachlässigbar gering, bzw. gut korrigierbar. Der Dynamikumfang gewinnt aber sehr deutlich mit dem Abblenden, wie man vor allem am Buschwerk im linken Bildbereich sieht:


Ein zugegeben sehr heftiger Ausschnitt vom linken, oberen Randbereich. Aber so sieht man die deutlichen CA am Rand. Abblenden hat also keine Hilfe gebracht, denn im Offenblend Foto davor sehen sie kaum anders aus:

Nun muß ich sehen wie sich das Glas schlägt, vor allem was die CA und deren Händelbarkeit betrifft. Das kenne ich vom weit größeren und schwereren Sigma 10-20mm f/3,5 so nicht. 

Ciao

Nachtrag vom 28.01.2018:

Heute verließ mich mein AF-P 10-20mm an einen netten Käufer. Da ich Mft aufgab und auch wieder mit Vollformat fotografiere, möchte ich mich wieder nach dem sehr guten Sigma 12-24mm umsehen, welches ich oben im Vergleich zeigte. Das hatte ich wieder mal total vorschnell mit der D610 verkauft. Es hat zwar 2mm mehr am weiten Ende, was optisch recht viel ausmacht. Es kann aber als eines der wenigen Ultra Weitwinkelzooms an FX und DX verwendet werden und lichtet so den Objektivpark. Jetzt muß ich auf ein gutes, gebrauchtes Exemplar hoffen, wobei ich natürlich wieder die zweite und jüngere Variante nehmen werde: Sigma 12-24mm f/4,5-5,6 DG HSM II
Bis zu unserem Athen Urlaub Mitte Februar (diesmal mit der D750, AF-S 24-120mm f/4 und meinem geliebten Reiseglas AF-S 28-300mm VR) wird das aber wohl nichts werden. Schade.

Ciao


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