Derzeit meine FX Lieblingslinse, das Nikon AF-S Zoom Nikkor 28-300mm f/3,5-5,6G ED VR.

Geprägt von zwei Urlaubsfahrten und auch durch die Verwendung an meiner ehemaligen D800, stehe ich im Moment doch ziemlich auf das große Superzoom von Nikon. 
Das liegt daran, daß es das was es tun soll, mit sehr guten Leistungen macht. Nämlich möglichst universell sein und dabei aber auch möglichst gute Abbildungsqualität bringen. 
Die Betonung liegt dabei auf "Möglichst", denn selbstverständlich ist solch ein Superzoom weder beste Weitwinkel Festbrennweite, noch entsprechendes Normal oder Teleobjektiv. 
Der Versuch, diese alle unter einen Hut zu bringen, ist aber mehr als gelungen. Vergleiche mit solchen Objektiven verbieten sich trotzdem. Alleine schon wegen den bei der Konstruktion eingegangenen Kompromissen und der Anzahl der deswegen verbauten Linsen. Die Erwartungshaltung muß also bei einem sehr guten Superzoom liegen und nicht bei den entsprechenden Einzelobjektiven. Liest man entsprechende Rezensionen, erkennt man oft, daß dort mit Festbrennweiten oder 2,8'er Telezooms verglichen wurde. Entsprechend wird dann das 28-300mm bewertet.

Das Glas ist groß und schwer, da gibt es nichts zu rütteln. Obwohl mein Gegenstück von Tamron deutlich kleiner, kürzer und leichter war und gleichfalls ordentliche Leistungen bot, ist mir aber gerade dieses Trumm von Nikon an's Herz gewachsen und das Tamron schon lange vor dem Nikkor wieder gegangen. Mag sein, daß es an der doch besseren Verarbeitung liegt, oder daran, daß die Leistungen meines Exemplares zumindest gefühlt nochmals über denen des Tamrons liegen. Vielleicht aber auch nur aus nicht nachvollziehbaren, eher sentimentalen Gründen. Was mich aber doch wundern würde, weil ich sonst eigentlich bessere Drittanbieter den teuren Nikkoren vorziehe. Fakt sind aber die nicht widerlegbaren, sehr guten Ergebnisse des AF-S 28-300. 
Und man vergesse nicht das überragend gute, alte und noch analoge Nikon AF 28-200mm f/3,5-5,6G ED und dessen schwächeren und schwereren "D" Vorgänger, sowie das DX 18-200mm in zwei Versionen. Nikon hatte also schon Erfahrungen mit Superzooms, bevor man das 28-300mm hervorbrachte. Und danach kam noch das DX 18-300mm in mittlerweile auch schon zwei sehr verschiedenen Versionen.

Das Glas sollte hinreichend bekannt sein, trotzdem kurz ein paar Fotos.

Groß und schwer, mit dominanter Geli HB-50:

Um die Maße zu demonstrieren, der Vergleich mit dem sehr kompakten Sigma 18-200mm f/3,5-6,3 DC OS HSM Contemporary. Das heißt aber nicht, daß DX Linsen generell deutlich kleiner sind. Ganz im Gegenteil ist etwa das AF-S DX 18-300mm erster Generation sogar nochmals fetter als das FX 28-300mm. Das steht mir aber nicht zur Verfügung, daher hier das Sigma:

Im Vergleich mit einem gleichfalls recht großen Tamron SP AF 24-70mm f/2,8 Di USD VC relativiert sich das Ganze etwas:

Aber an der nicht gerade kleinen D610 ist es dann doch ein ganz schön fettes Teil. Und das muß man erst mal den ganzen, langen Urlaubstag mitschleppen. Eine D800 samt Batteriegriff und dem Glas möchten Sie sich dabei nicht ausmalen. Zumal ich Hals oder Schultergurte jeder Art nun wirklich nicht mag, höchst selten verwende und lieber stabile Handschlaufen nehme:

Den langen Doppeltubus ganz ausgefahren, wird es naturgemäß minimal klapprig, was beim Tamron nicht anders und sogar etwas ausgeprägter war:

Eine schmale Dichtlippe am Anschluß gibt es sowohl beim Tamron Pendant, als auch hier beim Nikkor:

Eine "VR" Bezeichnung in Gold bedeutet, daß es sich um dessen zweite und verbesserte Version handelt die auch einen "Active" genannten Mitziehmodus bietet:

Bei manchem Nikkor kann man den VR also in zwei Modi betreiben, nämlich einmal für statische Motive "Normal" und einmal zum Mitziehen "Active". Dann gibt es noch Schalter zum Einschalten des VR, des AF und den Lock - Schalter zum Einrasten in der Stellung bei 28mm. Der ist beim umherschlendern mit hängender Kamera auch äußerst nötig. Das Glas hat nämlich einen wirklich mal ausgeprägten Zoom - Creep, was bedeutet, daß es am Gurt hängend immer ungefragt auszoomt.

Die Fotos aus Portugal sind bekannt, hier nochmal der Link. Die Fotos mit dem Superzoom hatte ich extra hergezeigt:

Lissabon im März. 

Danach folgte ein Kurzurlaub in und um Erfurt, bei dem ich das Tamron 24-70mm sogar gänzlich zuhause ließ, weil mich das Nikkor 28-300mm in Portugal so überzeugt hatte. Hier eine Auswahl an Fotos aus Erfurt, die allesamt aus dem Nikon AF-S Zoom Nikkor 28-300mm f/3,5-5,6G ED VR stammen. Ich hatte in SW konvertiert, evtl. zeige ich auch noch Farbaufnahmen:


























Das Glas ist toll, ich liebe es. Es gibt nichts universelleres für Urlaub und fast alles Andere. Ich bin ja gerade deswegen DER Zoom - Liebhaber, weil ich nicht so gerne Objektive wechsle und mir lieber schnell Perspektive und Bildausschnitt zurechtlege, als etwa nach vorne oder hinten auszuweichen, um eine Festbrennweite für einen guten Bildausschnitt zu positionieren. Vor Allem geht das nicht nur in Räumen oft nicht, sondern auch im Freien hat man teils unüberwindbare Barrieren. Aber warum soll ich mir dann Aufnahmen verkneifen, die mir dieses Zoom mit wunderbarer Bildqualität ja doch liefern kann? Das Zoomobjektiv wurde wahrlich nicht aus Bequemlichkeit erfunden, sondern um einfach in fast jeder Situation fotografieren zu können.
Aus meiner Sicht kann ich das Glas jedenfalls bestens und auch besten Gewissens empfehlen. An DX ist es übrigens so, daß ich immer noch das oben gezeigte, kleine Sigma 18-200mm Contemporary empfehle und sogar dessen Vorgänger. Das Nikkor 18-200mm VR I oder II kann da einfach nicht mithalten, das kann der manchmal komische Ken Rockwell loben wie er will. Ich habe es mehrfach anders erfahren. Und die 18-300mm von Sigma und Nikon habe ich bis jetzt ja leider noch nie besessen. Ich hoffe aber, daß ich auch die irgendwann einmal testen kann.

Ciao


 

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