Ich mag es (jetzt), das Nikon AF-S Zoom-Nikkor 24-85mm f/3,5-4,5G ED VR.

An jeder bisherigen Kamera hatte ich ein Midrange Standardzoom. Eines das mir an genau dieser Kamera durch optische und technische Leistungen, sowie Haptik und Äußerlichkeit gefiel. 
An der D300s das Tamron 17-50mm VR, an der D700 das Nikon AF Nikkor 24-85mm D, an einer D80 das Sigma AF 18-50mm 2,8-4,5 DC OS HSM, oder an der D600 das Tamron AF 28-75mm 2,8 und an der D7100 das wirklich supertolle Sigma 17-70mm 2,8-4 DC OS HSM.
Die verschiedenen Gläser passten zu den verschiedenen Kameras immer wie die Faust auf's Auge. Aber das Tamron 17-50mm VR gefiel mir z. B. an meiner D7000 überhaupt nicht. Genauso wie das Nikon 24-85mm D an der D600 nicht gefallen wollte, weshalb das Tamron 28-75mm dafür gebraucht angeschafft wurde, auch mit seiner Haptik gefiel und super optische Leistung brachte.
Zu meiner D610 kaufte ich gebraucht zeitgleich mein Nikon AF-S Nikkor 24-85mm f/3,5-4,5G ED VR. Lange dachte ich, daß es wieder nicht paßt. Die Haptik ganz anders als das 24-85mm D, der Af sowieso. Das sehr schöne Nikon 24-85mm D hatte ich als an der D700 wohl vermeintlich schärfer in Erinnerung als das ganz andere 24-85mm VR jetzt an der D610.

Es hat lange gedauert, mehrere Monate. Aber letztlich habe ich mich daran gewöhnt und es endlich in mein Herz geschlossen. Vielleicht liegt es auch daran, daß das 24-85mm VR gegenüber dem 24-85mm D groß und schwer ausfällt und zusammen mit dem Batteriegriff eine doch recht schwerwiegende Einheit bildet. Aber, der VR ist klasse, der AF ist sehr schnell, Vignettierungen und Verzeichungen liegen im üblichen Rahmen, Farben und Kontraste sind toll, das Bokeh mehr als brauchbar. Es hat einen stabilen Body, sogar mit Dichtmanschette am Bajonett.

Ein Midrange Standardzoom soll Allrounder sein, muß einen mittleren Brennweitenbereich gut abdecken und dabei gute optische Leistungen bringen, ohne allzu lichtschwach zu sein. Passt alles, ist es meistens das eine Objektiv, daß man in Verbindung mit dieser einen Kamera nicht wieder verkauft. Eine Offenblende von 3,5 wird oft belächelt, ist aber genau genommen nicht so viel nachteiliger als eine 2,8. Die 2,8 oder sogar 1,8 ist aufwändig, vor allem wenn sie durchgehend sein soll. Es braucht große und damit schwere Gläser und teils besonderes Glas. Wer sich mal ein AF-S Nikkor 24-70mm f/2,8 angeschaut hat, der weiß wovon ich spreche. Es wird oft als kompakt beschrieben, aber das ist es für mein Empfinden ganz gewiß nicht. Der Blick auf den Kaufpreis zerstört dann meistens sämtliche Kaufambitionen. Ich sage mir immer ganz klar, ich bin kein Profi und will nicht mal als Amateur das allerletzte herausholen und optiomalste Bildqualität. Ich mache keine Posterausdrucke und selbst wenn, dann bräuchte ich dabei keine Profiqualität. Welchen Sinn würde also ein solches Objektiv für mich machen? Groß und schwer, teuer und wertvoll. Ich hätte ständige Angst darum und wäre bei manchem Einsatz gehemmt es zu benutzen. Und ja, wenn ich das Geld hätte, würde ich mir sofort eins kaufen :-). Aber, trotzdem hätte ich immer ein ungutes Gefühl, wäre übervorsichtig.

Ein 24-85mm f/3,5-4,5 VR bietet ja wahrscheinlich doch weniger Bildqualität, aber dafür quasi immer eine mir völlig ausreichende. Es ist gebraucht zu etwa 250,- Euro zu bekommen, wo das 24-70mm das vierfache kostet und dann aber z. B. keinen Stabilisator bietet. Vor allem aber muß man doch keinen solchen Betrag ausgeben um etwa Alltäglichkeiten wie eine Geburtstagsfeier abzulichten.
Gestern habe ich einer solchen mal wieder beigewohnt. Wie immer kurz überlegt ob es die D610 sein soll, oder die D3200 doch ausreicht. Da das Wetter nicht ganz abschätzbar war, wurde es wegen weit besserem High ISO die 610. Dann noch überlegt ob es das AF 28-200mm G oder das 24-85mm VR sein soll und wieder wegen Wetter und möglicherweise fehlendem Licht das 24-85mm gewählt.
Beides hat wie die Faust auf's Auge gepasst, denn teils ging es in ISO - Automatik bis ISO 3200 hoch, was die 610 ohne sonderliches Rauschen meistert (Limit ist von mir bei ISO4000 eingestellt). 
Klar, das Licht hat tagsüber weit ausgereicht und teils diesen schönen "Goldener Oktober" Touch schon Ende September gehabt. Trotzdem hat mich mein 24-85mm VR dann gestern endgültig überzeugt.
Einfach alles stimmte für mich, egal ob Farben, Verzeichnungm, Schärfe, Kontraste, Auflösung, AF-Leistung. Unten habe ich Beispielbilder von gestern. Alle direkt aus der Kamera, ohne jegliche Bearbeitung außer Verkleinerung und Beschneidung mit PhotoScape. Die großen sind nach Verkleinerung auf 3000 Pixel nicht nachgeschärft worden, waren in Originalgröße also nochmal schärfer. Und die Ausschnitte sind jeweils weder vergrößert noch verkleinert worden und ebenfalls komplett ungeschärft.
Und, bitte nicht vergessen, an jedem Objektiv hängt eine Kamera dran. Hierbei muß ich wieder meine D610 loben, die mit schnellem AF, sauguten JPEG und allgemein klasse Haptik und Bedienbarkeit begeistert und ein sehr sehr zuverlässiger Begleiter ist. Letztlich ermöglicht ja erst ihr super 24MP Sensor diese Auflösung usw.. Und wie erwähnt, ergänzt sie sich halt super mit dem 24-85mm VR.

Das zweite Foto ist ein Screenshot, um zu verdeutlichen wie weit man bei einer 24MP doch ausscshneiden kann, ohne hier das Limit erreicht zu haben. Das dritte ist dann genau dieser Ausschnitt:




Farben und Klarheit, sowie die Dynamik im leichten Schatten überzeugen mich sowohl vom Objektiv, als auch von der Kamera:



Fokussiert wurde auf den Bereich des rechten Auges des Jungen:



Fingerdetails:



Man beachte auch das Rot, das absolut der Realität entspricht und alle Schattierungen zeigt. Früher ein bekanntes Problem bei Nikon. Und wieder die Details:



Farben, Kontraste, Schärfe und die erkennbare Textilstruktur (Auf einem T-Shirt!):



Sicher wird jetzt mancher Profi die Nase rümpfen und dies und das bemängeln. Aber ich bin halt keiner und einfach nur wirklich hochzufrieden mit meinen Ergebnissen.
Eines noch zum Schluß. Das 24-85mm wird oft als Kit-Zoom benannt und ungeprüft sofort als solches belächelt. So schon oft gelesen, im DSLR - Forum etwa. Das ist meiner Meinung nach nicht richtig. Es wird zwar zusammen mit der D610 oder 810 als Kit verkauft, aber alleine die Verarbeitung (z. B. Staubmanschette) ordnet es mindestens zwei Klassen höher ein als übliche und typische Kit-Objektive. Wer ein AF-S 18-55mm VR und selbst ein AF-S 18-105mm VR kennt, der weiß exakt was ich meine. 

Ciao

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