Macro, oder nicht?

Manches Zoom trägt die schwammige Zusatzbezeichnung "Macro" im Namen. Ab wann ein Objektiv ein Macro/Makro/Micro - Objektiv ist, wird unter anderem auch auf Wikipedia definiert. 

Makro - Objektive, Wikipedia 

Sicher kann man mit solchen Macro - Zoom - Objektiven einiges vergrößern, was einem auf der Fototour vor die Linse kommt und vergrößerungswürdig erscheint. Aber "echte" Makro - Objektive sind es nicht. Ein echtes Makro schafft in meinen Augen mindestens 1:2, besser 1.1. Einige alte Makro - Objektive schaffen 1:2 und haben Achromaten dabei (korrigierte Nahlinsen) die die Abbildungsgröße auf 1:1 steigern.

Der Unterschied zwischen echten und so bezeichneten Macro - Objektiven ist allerdings beträchtlich, wie ich unten anschaulich machen möchte. Ich habe dazu die Abreißkante meines großen Tesaabrollers fotografiert. Zum Vergleich einmal mit einem Superzoom, zwei Standardzooms mit dem Zusatz "Macro" und einem ausgewiesenen Makro - Ojektiv von Nikon. Die Fotos zeigen, daß die Standardzooms mit Macro-Bezeichnung kaum über der Leistung des Superzooms liegen, wohl aber natürlich Reserven zum Ausschneiden bieten. Und man sieht deutlich, daß eigentlich bloß das unterste Foto ein echtes Makro ist, welches mit dem ausgewiesenen Makro - Objektiv erstellt wurde.

Sigma AF 3,5-6,3 18-200mm DC OS HSM (ohne Macrofunktion, bei Brennweite 200mm und 45cm Abstand):

Nikon AF 3,5-4,5 28-85mm D (ohne Macrobezeichnung, aber mit zuschaltbarer Macrofunktion, etwa 1:3):

Sigma AF 2,8-4 17-70mm DC OS HSM Macro(1:2,7):

Nikon AF-S DX Nikkor 2,8 40mm G Micro (1:1):

Man sieht ganz klar die Leistung des Nikon Micro und man erkennt, daß die Macro - Bezeichnungen oder Zuschaltmöglichkeiten eher Behelf sind. Trotzdem muß man aber auch anerkennen, daß man unterwegs mit dem Standardzoom dann eben doch das eine oder andere näher abbilden kann.  
Erstaunlich finde ich hierbei übrigens die Leistung des schon älteren Sigma Superzooms, das dank langer Brennweite, mittlerer Nahgrenze und sehr gutem Stabilisator dann auch recht viel Nähe zuläßt. Bedenkt man die 24 Megapixel der D7100, kann man sehr klein ausschneiden und bekommt so doch noch die eine oder andere extreme Nahaufnahme.

Wie das Beschneiden bei einem echten Makro dann aussieht, zeige ich unten nochmals anhand von Aufnahmen unseres Blattlausbefalles an meinen wilden Erdbeeren. Der Ausschnitt ist aus dem Vollbild darüber, bevor dieses von 6000 auf 2200 Pixel reduziert wurde. Weder das Vollbild, noch der Ausschnitt wurden übrigens nachgeschärft und bieten trotz Verlusten beim Verkleinern und Komprimieren noch beachtliche Schärfe.
Oder hier die Nahaufnahme eines Rasierpinsels, darunter in Vergrößerung:
 Für ein, mit 40mm Brennweite, so kurzes Makro - Objektiv, halte ich die Leistung schon für sehr beachtlich. 

Ciao

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